Neue Aufgabe - medizinischer Notfall
Mit jeder Minute, die ein Patient mit Herzstillstand nicht reanimiert wird, sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent. Nach zehn Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen ist es unwahrscheinlich, dass dieser überlebt.
Aus diesem Grund hat sich die Kreisbrandinspektion des Landkreises Aschaffenburg überlegt, wie man bei einem Ernstfall schnellere Hilfe zum Patienten bekommt.
Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes steigen von Jahr zu Jahr stetig an. Zudem kommt der aktuelle Pflegenotstand in den Krankenhäusern, was oftmals zu Bettensperrungen führt. Der Rettungsdienst wird dann an weiter entferntere Kliniken verwiesen, was zur Folge hat, dass Rettungsmittel länger an einen Einsatz gebunden werden und die Leitstelle dazu gezwungen wird, Rettungswägen mit längerer Anfahrtszeit zu alarmieren. Diese Zeit fehlt dann im Notfall.
Schon jetzt gibt es bei verschiedenen Gemeinden HvO-Gruppen (Helfer vor Ort) des Roten Kreuzes und First-Responder Einheiten (Insgesamt 24 im Landkreis), welche parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden. Allerdings gibt es nicht in jedem Ort solche Einheiten.
Zur Lösung des Problems will die Kreisbrandinspektion zwei Maßnahmen treffen. Zum einen die Bildung neuer First-Responder Einheiten und zum anderen wird seit dem 01.08.2022 die Feuerwehr bei Reanimationen und lebensbedrohlichen Blutungen parallel zum Rettungsdienst mitalarmiert.
Zum strukturellen Vorteil (In jedem Ort gibt es eine Feuerwehr) kommt, dass das benötigte Equipment für solche Einsätze (Notfallrucksack & Defibrillator) schon vorhanden ist und es in den Reihen der Feuerwehren Ersthelfer gibt, die ihr Wissen regelmäßig auffrischen und im Ernstfall wissen, was zu tun ist.
Die Feuerwehr Feldkahl-Rottenberg stellt sich dieser neuen Aufgabe ganz getreu ihrem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“.